Die Kategorie Glaube ist für das Christentum grundlegend. Seit der Antike war es selbstverständlich primär philosophische Reflexionen anzustellen, um die Plausibilität des christlichen Glaubens innerhalb einer Kultur zu begründen. Es gehört zur prospektiven Kraft der Vordenker den Glauben als lebendigen, dialogischen Vollzug wieder entdeckt zu haben.
Exemplarisch verdeutlichte das Kardinal Julius Döpfner beim Requiem für Romano Guardini. Er fasst dessen Theologie in die drei Schlagworte: „Existenzieller Glaube, brüderlicher Glaube, redender Glaube“. Damit werden im Rückgriff auf den Ursprung des christlichen, personalen Glaubensverständnisses, dessen existentielle, geistesgeschichtliche und gesellschaftliche Dimensionen wieder entdeckt.
Die Frage, wie der Vollzug des Glaubens heute gedacht, erlernt und erweckt werden kann, ist wichtiger denn je. Die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) belegt, dass das komplexe Geflecht aller Dimensionen des christlichen Glaubens erneut ausgelotet werden muss. Deshalb kommt unseren Vordenkern unserer Gruppe eine besondere Bedeutung zu. Sie haben – aus unterschiedlichen wissenschaftlichen, biographischen oder künstlerischen Kontexten heraus – Aspekte eines personalen Glaubensvollzugs paradigmatisch reflektiert, sichtbar und auch für andere zugänglich gemacht.
An der von der Eugen-Biser-Stiftung organisierten Tagung am 18./19. Oktober 2024 im Tagungskloster in Fulda nahmen folgende Gesellschaften Christlicher Religionsphilosophen teil: Bernhard-Welte-Gesellschaft, Joseph-Bernhart-Gesellschaft, Gertrud-von-Le-Fort-Gesellschaft, Gusta-Siewerth-Gesellschaft, Maurice-Blondel-Forschungsinstitut, Jörg-Splett-Gesellschaft, Romano-Guardini-Stiftung sowie die Eugen-Biser-Stiftung.