Religiöse Vielfalt gemeinsam Lernen und Leben in Bayern und Baden-Württemberg (ReViLBa²)

Gerade in den heutigen Zeiten, in denen die Fähigkeiten wie Zuhören, Miteinander Sprechen und Perspektivwechsel notwendiger sind denn je, kann die Stiftung mit diesem Projekt, ihre wichtige Dialogarbeit in Bayern und Baden-Württemberg intensivieren.

Projektlaufzeit:  01.08.2024-31.07.2027

Kurzbeschreibung des Projekts

Das Projekt „Religiöse Vielfalt gemeinsam Lernen und Leben in Bayern und Baden-Württemberg (ReViLBa²)“ ist als Strukturprojekt angelegt und wird von der Europäischen Union kofinanziert. Das Projekt ReViLBa² hat zum Ziel, die Integration und soziale Inklusion von Drittstaatsangehörigen (Nicht EU-Bürger) zu fördern und damit ihre gleichberechtigte Teilhabe und den Austausch mit der Aufnahmegesellschaft zu erhöhen. Um die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der Integrationsmaßnahmen sicherzustellen und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt nach den EU-Grundwerten zu fördern, sind drei Aspekte notwendig:

  • die Aufnahmebereitschaft der Gesellschaft zu erhalten,
  • den Dialog zwischen Migrantinnen und Migranten und der sog. Aufnahmegesellschaft zu erhalten sowie
  • konkret Wissen zu vermitteln und damit Vorurteile abzubauen.

Das Projekt knüpft an den Aktionsbereich Bildung an, einer der wichtigsten sektoralen Bereichen des Aktionsplans für Integration und Inklusion 2021 – 2027 der Europäischen Kommission: „Schulen haben das Potenzial, zentrale Punkte für die Integration von Kindern und Jugendlichen zu sein. Ein schulisches Umfeld, an dem Gemeinschaften, Unterstützungsdienste und Eltern beteiligt sind, kann für Kinder mit Migrationshintergrund besonders von Vorteil sein. Damit dies erreicht wird, müssen Lehrkräfte mit den notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen ausgestattet werden, um in multikulturellen und mehrsprachigen Klassenzimmern zu unterrichten und Kinder mit Migrationshintergrund während ihrer gesamten Ausbildung zu unterstützten.“ Zur Zielerreichung wird das Projekt mit Blick auf insbesondere den interreligiösen Dialog, vier Projektmaßnahmen zum Strukturaufbau durchführen:

  1. Projekttage für religiöse Vielfalt und Integration an Projektschulen in Bayern und Baden-Württemberg
  2. Schulungen und Fortbildungen für Lehrkräfte
  3. Multiplikator*innenqualifizierung von sog. Dialoggestalter*innen für religiöse Vielfalt und Integration
  4. Peer-Learning-Netzwerk

Konkret ist das Projekt auf lokaler Ebene in Bayern und Baden-Württemberg im Bereich Schule angesiedelt. Schule als Mikrokosmos der Gesellschaft hat großes Potenzial für die Integration von Drittstaatsangehörigen. Zudem fehlen hier multi-stakeholder-Lerngemeinschaften (Peer-Learning-Netzwerke), in denen AkteurInnen und Organisationen aus Schulen und Verantwortliche und MultiplikatorInnen für den schulischen Bereich, bundesländervergleichend, schulartübergreifend sowie multiperspektivisch Konzepte für eine nachhaltige, inklusive Integrationsstrategie entwickeln. Hier sollen die Bedarfe und die Teilhabe von Drittstaatsangehörigen vor allem in Bezug auf ihre religiöse Zugehörigkeit und Identität sowie vor dem Hintergrund des Rechts auf Religionsfreiheit reflektiert und inklusiv entwickelt werden.

Das Projekt ReViLBa² baut auf den Erkenntnissen, Ergebnissen und Partnerpools aus dem aktuellen Kooperationsprojekt „ReKuLeS“ sowie dem Projekt „Interreligiöse Demokratiebildung im Bodenseeraum“ sowie zwei Vorgängerprojekten der Eugen-Biser-Stiftung auf:

Damit will die Stiftung nachhaltige Strukturen schaffen, den Wissensaufbau fördern, Austausch- und Dialogformate schaffen und damit die Akzeptanz in der Aufnahmegesellschaft aufrechterhalten. Die Eugen-Biser Stiftung leistet einen Beitrag, die Integration und soziale Inklusion von Drittstaatsangehörigen zu fördern und deren Teilhabe und Chancengleichheit zu erhöhen.

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Dr. Sabine Exner-Krikorian

Dr.

Sabine

Exner-Krikorian

Programmleitung Interreligiöse Demokratiebildung

Dr. Sabine Exner-Krikorian hat bereits während Ihres Studiums der Religions- und Kulturwissenschaft an der LMU München praktische Erfahrungen im interreligiösen Bereich als Werkstudentin in der Jüdischen Gemeinde und Dialogbegleiterin bei Occurso e.V. gesammelt. Nach ihrem Masterabschluss war sie als Projekt- und Büromanagerin im Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München tätig. Bis September 2018 war sie Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionswissenschaft. Des Weiteren hatte sie im Wintersemester 2018/19 einen Lehrauftrag an der Paris-Lodron-Universität Salzburg inne. Im Dezember 2020 hat sie erfolgreich ihre Promotion abgeschlossen. Seit 2018 ist sie bei der Eugen-Biser-Stiftung als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Projektreferentin tätig. Seit 2022 leitet sie den Programmbereich Interreligiöse Demokratiebildung.

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